… wie wahr, wie wahr und damit eröffne das neue Fotografen Interview auf BlogTimes. Mein heutiger Gast ist Andrea Hübner, ihres Zeichen Fotografin mit abgeschlossenen Studium der Romanistik und Anglistik. Eigentlich müsste es natürlich anders herum heißen, aber hier steht ja nicht ihr Studium, sondern die Fotografie im Vordergrund. Wie sie selbst über sich sagt, nimmt die Fotografie den größten Teil ihres Tages in Anspruch, sei es für Shootings selbst oder eben für die Planungs- und Vorbereitungsphasen – Keine Frage, man sieht es an ihren Aufnahmen!
Andrea habe ich durch ihre Facebook-Page gefunden und war gleich gefesselt von ihren Porträtaufnahmen, die durch ihre „sanften“ Farben eine für mich wunderbare Bildwirkung erreichen. Ein Stück weit wirken sie auch irgendwie leicht zerbrechlich, was den Bildern aber auf keinen Fall schadet, sondern nur noch mehr Ausdruck verleiht. Auf ihrer Webseite „Quadratiges„, dessen Name sie in Anlehnung an ihre analoge Hasselblad und ihrem favorisierten Aufnahmeformat gewählt hat, zeigt sie vorzugsweise ihre Sichtweise im Bereich der Porträt- Aktfotografie. Für Letzteres bevorzugt sie übrigens ihre analoge Hasselblad.
Vertrauen ist für mich die wichtigste Basis für gute und ehrliche Fotos. Andrea Hübner
Ich wollte mehr über ihren fotografischen Werdegang wissen und so habe ich Andrea im Rahmen eines Interviews die nachfolgenden Frage gestellt.
BlogTimes: Zu Beginn stelle ich wie üblich die Frage wie Dein Interesse an der Fotografie geweckt wurde?
Andrea Hübner: Ich habe schon als Kind sehr gerne fotografiert und bekam zum Geburtstag irgendwann einmal eine analoge Olympus, damit fing alles an und die Fotografie und ihre unendlichen Möglichkeiten fesselten mich immer mehr. Einige Jahre später kam dann die erste (noch analoge) Spiegelreflex mit der ich mich dann einige Jahre der Radsportfotografie gewidmet habe bevor ich 2007 in den Bereich Portrait & Akt wechselte.
BlogTimes: Wer zum ersten Mal deine Werbseite besucht wird schnell Deine „Liebe“ zur Farbfotografie – insbesondere die Verwedung von Pastellfarben festellen. Gibt es hierfür einen besonderen Grund oder magst du einfach diese Art der Bildbearbeitung?
Andrea Hübner: Die Bildbearbeitung stellt für mich einen wichtigen Baustein zum fertigen Foto da und ist für meine Bilder unersetzlich. Pastelltöne haben es mir besonders angetan, da sie für mich die oft so sanfte und ruhige Stimmung in meinen Bildern perfekt unterstreichen. Sie runden sozusagen das Bild und seine Atmosphäre in sich nocheinmal ab.
BlogTimes: Dein Portfolio umfasst Aufnahmen aus dem Bereich der People-, Akt-, Landschaft- und Architekturfotografie? Ich verfolge deine Arbeiten schon länger und kann feststellen, dass du dich eher der Peoplefotografie verschrieben hast. Was fasziniert dich daran?
Andrea Hübner: Die Portraitfotografie hat für mich einen besonderen Reiz, da ich durch sie immer wieder auf viele verschieden Menschen treffe die man auf so unterschiedliche Weise abbilden kann. Die Wandelbarkeit eines Menschen begeistert mich immer wieder und ich freue mich, wenn es mir gelingt meine Modelle auch einmal anderes darzustellen, als sie sich kennen, ihnen selbst eine neue Seite von sich zu zeigen.
BlogTimes: Um in der Peoplefotogafie zu bleiben – dein Portfolio umfasst ausschließlich Aufnahmen von Frauen. Gibt es hierfür einen besonderen Grund?
Andrea Hübner: Für mich passen Frauen oftmals besser zu meinem ruhigen und sanften Bildstil, daher fällt es mir leichter Frauen für meine Projekte auszuwählen. Was aber nicht heißt, dass es niemals Bilder von Männern bei mir zu sehen geben wird, ein Projekt ist schon in Planung und wird hoffentlich noch diesen Winter umgesetzt.
BlogTimes: Es umfasst nicht nur ausschließlich Aufnahmen von Frauen, sondern ausnahmlos von sehr attraktiven jungen Frauen. Wie hast Du all diese für Deine Art der Porträtfotografie gefunden und begeistert.
Andrea Hübner: Sie begegnen mir überall, sei es über spezielle Modellseiten oder über Facebook, oftmals werde ich auch direkt von Modellen angeschrieben und nach einem Shooting gefragt. Manchmal spreche ich auch Menschen auf der Straße oder in der Uni an wenn diese Gesichter mich begeistern und ich mir eine Zusammenarbeit vorstellen könnte.
BlogTimes: Selbst bei längerem Betrachten Deiner Aufnahmen strahlen eine Ruhe aus und wirken dennoch ausdrucksstark und emotional, ohne jedoch gestellt zu wirken. Durch die Verwendung der Pastellfarben wirken Deine Bilder zudem melancholisch und sinnlich zugleich. Was ist das Geheimrezept für Deinen fotografischen Stil.
Andrea Hübner: Ich weiß nicht ob es ein Geheimrezept für meine Fotos gibt, auch wenn ich ab und an danach gefragt werde ;). Für mich ist eine ruhige und entspannte Atmosphäre während eines Shootings sehr wichtig. Das Modell muss sich bei allem was sie tut wohlfühlen, nur so können für mich gute Bilder entstehen. Hat das Modell Zweifel oder fühlt es sich nicht wohl, spiegelt sich dies auch in den Ergebnissen wider. Vertrauen ist für mich die wichtigste Basis für gute und ehrliche Fotos.
BlogTimes: Deine Natürlichkeit der Aufnahmen scheint sich auch auf Deine Lichtsetzung auszuwirken. Verwendest du ausschließlich natürliche Lichtquellen?
Andrea Hübner: Ja, bisher habe ich ausschließlich mit available light gearbeitet und werde dies wohl auch in der Zukunft größtenteils fortführen, auch wenn ich vorhabe mal Studiolicht auszuprobieren. Natürliches Licht passt sehr gut zu meinem Stil und die sanfte Ausleuchtung hilft oftmals, eine bestimmte Stimmung die das Bild ausdrücken soll noch zu verstärken.
BlogTimes: Ein bisschen Technik gehört genauso zur Fotografie, wie der Auslöser zur Kamera. Bist du ein „Kind“ der digitalen Fotografie oder auch der analogen Welt zugetan? Spielt die Bildbearbeitung eine große Rolle für Dich?
Andrea Hübner: Meine allerersten Kameras waren analog, damals gab es digitale Kameras noch nicht. Daher bin ich auch mit dieser Art der Fotografie vertraut und habe sie zu schätzen gelernt. Auch wenn ich heute größtenteils digital fotografiere, so fasziniert mich die analoge Welt ebenso. Ich besitze noch meine analoge Hasselblad Mittelformatkamera und setze sie ebenfalls für meine Fotografien ein. Wie schon oben erwähnt hilft mir die Bildbearbeitung, die Stimmungen meiner Bilder zu vertiefen und ein Bild harmonisch abzurunden. Fotografie ohne Bildbearbeitung wäre für mich undenkbar.
BlogTimes: Ich habe Dich via Facebook gefunden – Spielt Social Media eine große Rolle für Dich als Fotografin oder benutzt du es nur um Deine Werke zu präsentieren?
Andrea Hübner: Die Welt von Facebook & Co. erleichtert es mir als Fotografin natürlich ungemein, meine Werke zu präsentieren. Ich finde es auch immer wieder spannend, wie Menschen auf der ganzen Welt auf meine Fotografien aufmerksam werden und wie sie sich für diese begeistern. Von daher spielt Social Media eine sehr große Rolle für meien Fotografie, aber ich nutze Facebook nicht nur für meine Werke sondern auch privat.
BlogTimes: Apropos Internet: Wie bist du eigentlich auf den Webseitennamen „quadratiges“ gekommen?
Andrea Hübner: Ich liebe das quadratische Format! Es hat etwas so spezielles und übt einen besonderen Reiz auf mich aus. Ich fotografiere sehr gerne mit meiner analogen Hasselblad 500c/m, bei der der Suche ja schon quadratisch ist. Das eröffnet einem völlig andere Möglichkeiten der Bildgestaltung und neue Sichtweisen. Daher beschloss ich, meine Webseite quadratiges zu nennen, obwohl ich sie derzeit wohl eher in „querformatiges“ umnennen müsste ;).
BlogTimes: Bei so vielen hervorragenden Aufnahmen fällt es mir schwer, meinen Favoriten zu finden. Aus diesem Grund gebe ich folgende Frage an Dich zurück. Hast Du einen Favoriten aus Deinem Portfolio und warum?
Andrea Hübner: Puh, das ist eine schwere Frage! Ich habe zu vielen meiner Bilder ein besonderes Verhältnis, das oft durch den Schaffensprozess erinnert und einen in die Situation zurückversetzt, in der das Bild entstanden ist. Eines meiner absoluten Favoriten ist sicher „snow can wait“, das Anfang des Jahres aufgenommen wurde. Ich kann mich noch genau erinnern, wie sehr mein Modell für dieses Foto in der Kälte leiden musste und wie wir bei diesen Temperaturen im Schnee nach einer geeigneten Location für unser Shooting gesucht haben. Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden, denn die Kombination aus ihrem Ausdruck, dem roten Schal/ Lippenstift und der kühlen Atmosphäre des Winters passen für mich perfekt zusammen.
BlogTimes: Abschließend möchte ich Dir noch die 4 W-Fragen stellen. Welches war Dein schönstes Erlebnis beim Fotografieren? Was, Wen oder Wo würdest Du gerne mal fotografieren?
Andrea Hübner: Ich kann mich an viele besondere Momente erinnern, die ich beim Fotografieren erlebt habe, ein spezielles kommt mir dabei nicht in den Sinn. Ich freue mich, wenn ich sehe, dass auch das Modell Spaß daran hat vor der Kamera zu stehen und mir ihr Vertrauen schenkt. Wichtig ist immer dass man sich auch auf menschlicher Ebene sehr gut versteht und eine gute Zeit miteinander verbringt. Einen speziellen Menschen, den ich gerne einmal fotografieren würde habe ich nicht im Kopf. Locations fallen mir aber ganz viele ein, da endet die Inspiration nie. Gerne würde ich zum Beispiel einmal in einem alten Schloss fotografieren.
Liebe Andrea, vielen Dank für dieses tolle Gespräch. Ich wünsche Dir weiterhin so viel Erfolg und Spaß an Deinen Arbeiten. Zu sehen sind ihre Aufnahmen auch auf www.quadratiges.de oder auf ihrer Facebook-Page -> facebook.com/quadratiges.photography
6 Kommentare
Tolle neue Serie, bin gespannt wen du noch so vorstellst.
Dieses Interview und Andreas Bilder und ihre Ehrlichkeit in den Fotos gefällt mir schon sehr sehr gut!
Tolle Bilder, tolles Interview, bin gespannt auf die Fortsetzung(en) !
Andrea Hübners Fotografien kannte ich schon vor dem Interview, und trotzdem war ich sehr gespannt, etwas über sie und von ihr zu lesen. Schön, dass Du Andrea in die Serie aufgenommen hast! Ich finde ihren Stil wunderbar emotional und doch so ruhig, mit einem Wort: poetisch! Eine tolle Fotografin!
Mich erstaunt es immer wieder wieviel Wiedererkennungswert manche Fotografen haben. So zum Beispiel Andrea. Durch einen Kollegen bin ich vor Monaten auf ihre Seite gestoßen ohne wirklich ihren Namen mir zu merken. Alleine das erste Bild hier im Beitrag hat in mir ein „Das kenne ich doch“ ausgelöst. Einfach genial wenn das jemand hinbekommt!
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