Ein paar Tage ist es nun schon her, seit im Netz, vorwiegend auf mansurovs.com die ersten Spezifikationen rund um die neue DX-Kamera Nikon D400 aufgetaucht sind. Auch wenn ich selbst erst vor einer Woche auf das Vollformat umgestiegen bin, so bin ich nach wie vor auch an den Neuerungen auf dem DX-Markt interessiert – meine D300 nutze ich immer als Backup-Kamera.
Wenn man sich die nachfolgenden Spezifikationen so anschaut, dann würde ich sagen; ja, die D300(s) hat ihr Ende erreicht und die D400 kann kommen. Selbst der Preis dürfte für viele interessant sein, aber….
- Sensor: 24.2 MP DX CMOS, 3.82µ Pixelgröße (gleich wie D3200)
- Sensor Größe: 23.2 x 15.4mm
- Auflösung: 6,016 × 4,000 Pixel
- Native ISO-Empfindlichkeit: 100-6,400
- Low ISO: 50
- High ISO : 12,800-25,600
- Bildprozessor: EXPEED 3
- Belichtungsmessung: 3D Color Matrix Meter III mit Gesichtserkennung – 91,000 pixel RGB Sensor
- Staubentfernung
- Spritzwassergeschützt
- Magnesium-Alu Gehäuse
- Neues Weißablgleich-System
- Verschluss: 200,000 Auslösungen, Selbstdiagnose
- 1x CF und 1x SD Kartenfach
- Sucherabdeckung : 100%
- Serienbildgeschwindigkeit: 8 Bilder pro Sekunde und mit dem optionalen Batteriegriff 9 Bilder pro
- Autofokus: Multi-CAM 3500DX mit 51 Fokuspunkte und 15 Kreuzsensoren
- 3.2 Zoll Monitor mit 921,000 Pixel
- Movie: Full 1080p HD @ 30 fps max
- Aufnahmezeitbegrenzung: 30 Minuten @ 30p, 20 Minuten @ 24p
- HDR-Funktion
- Interne Bildbearbeitungsfunktionen
- Kein eingebauter GPS Emfpfänger — optional mit GP-1 GPS Unit
- Batterietyp: EN-EL15
- USB Standard: 3.0
- Gewicht: 800g (nur der Body)
- Verkaufspreis: zwischen € 1.600,00 und € 1.800,00
…betrachtet man die gesamten Angaben, sind es schon sehr detaillierte Spezifikationen – Von Gerüchten kann man hier im Grunde nicht mehr sprechen. Erwartet wird ja zudem auch noch die Einsteiger FX-Kamera Nikon D600. So, nun stellt sich mir aber die Frage, die mir seit Aufkommen der Infos über die beiden Kameras im Kopf herumschwirrt. Wer bitte kauft sich eine DX Kamera mit 24MP, wenn das FX Modell (es wird spekuliert, dass die D600 1.500,00 Euro kosten soll) fast genauso viel kosten wird?
Welche Kamera in Sachen Bildqualität und ISO den Vorrang hat, brauch ich eigentlich nicht zu sagen. Das regelt allein schon der größere Sensor. So war es ja auch zwischen D300 und D700. Zudem kommen jetzt auch noch – ich nenne Sie mal die „Einsteiger FX-Linsen“ wie beispielsweise das AF-S NIKKOR 24-85mm f/3.5-4.5G ED VR auf den Markt, die ebenfalls den Um-/Einstieg ins Vollformat erleichtern.
Also ich kann mir daher nicht vorstellen, dass es ein DX- und gleichzeitig auch ein FX Modell mit fast identischen Spezifikationen und Preisvorstellungen geben wird. Abgesehen von der Tierfotografie, sehe ich im direkten Vergleich keinen Einsatzzweck für die DX Kamera, aber vielleicht hab ich da auch einen Tunnelblick…
Wenn tatsächlich die zwei Modelle so mit ähnlichen Preisstrukturen auf den Mark kommen. Was würdet Ihr machen? Zum DX oder FX Modell greifen und warum? Das würde mich wirklich mal interessieren.
20 Kommentare
Ernst gemeinte Frage: Den Hintergrund zumSatz „Abgesehen von der Tierfotografie, sehe ich im direkten Vergleich keinen Einsatzzweck für die DX Kamera…“ verstehe ich nicht. Was ist das besondere an der Tierfotografie, dass der Einsatz einer DX Kamera vorteilhaft ist? Bitte um Antwort.
Gruß, Frank
In der Tierfotografie kommt es in der Regel auf Brennweite an. Durch den eingebauten Verlängerungsfaktor der DX-Sensoren (meistens 1,5 oder 1.6) wird zum Beispiel aus einem 300mm Teleobjektiv – ein 450mm Objektiv.
Ein weiterer Grund für die Wahl des DX-Body wäre das schlichte Vorhandensein einer größeren Anzahl an DX-Objektiven, die am FX-Body nicht taugen bzw. vignettieren und die Scheu, entsprechend in neue Gläser zu investieren.
Soweit zumindest die Kopfüberlegung.
aber richtig gute dx-objektive, die einer „professionelleren“ kamera würdig sind, gibts halt nicht wirklich..
Der Kommentar von Daniel ist nicht zutreffend. FX-Objektive sind nicht generell besser als DX-Objektive. Im Gegenteil: bei einem mittleren Preisaufwand ist idR das DX-Objektiv das bessere, weil DX „leichter“ zu konstruieren ist. Beispiel: 4/24-120 FX und 3,5-5,6/16-85 DX. Das Einsteigerzoom zur D600 (3,5-4,5/24-85)ist insgesamt eher nur mittelprächtig (s. „Fototest“ 5.12). Und warum nicht die Objektivreihe Tokina 4/12-24 (alt!), 2,8/17-55, 2,8/70-200 für DX, die mit den Renommierlinsen des FX-Formats gut mithalten kann! Ich stelle öfter bei Kommentaren einen gewissen „Vollformatdünkel“ fest, der aber nicht berechtigt ist, der uns aber von den Kameraherstellern suggeriert wird, weil sie uns natürlich sehr viel lieber die teure Vollformatware verkaufen wollen. Das sagt jemand, der über 40 Jahre die meiste Zeit mit den „Dickschiffen“ fotografiert hat und jetzt glücklich ist, daß das APS-C-Format kleiner, leichter, preisgünstiger und nicht wirklich – außer für ganz spezielle Aufgaben – ungeeigneter ist!
Sport nicht zu vergessen. Auch ein sehr beliebter DX-Bereich.
Ansonsten im Grunde alles was weiter weg ist.
Als Backup wie selbst schon erwähnt dazu ganz gut geeignet um zwischen den Distanzen schnell zu wechseln.
Wenn es jetzt jedoch nur um den Sensor geht, dann kann man aber sicher direkt zur D3200 greifen. Es fehlt einem dadurch die Schnelligkeit und bissl Software, aber Grunde das selbe Produkt.
Wozu eigentlich FX ?
Ich selbst hab zwar eine, aber dann auch nur wegen „haben-wollen“. Legt man wert auf höheren Spielraum in der Tiefenschärfe, okay. Wer es sich leisten kann geht doch aber dann auf Mittelformat? Ich würde es zumindest tun 🙂
Sport – stimmt. Hatte ich aber nicht geschrieben, weil zumindest im Profibereich kein DX eingesetzt wird. Da wird lieber mit dicken Linsen gespielt.
Das würde ich nicht unbedingt sagen. Ok, der Test ist zwar sehr technisch… aber Die D800 schlägt zum Beispiel das Phase One IQ180 Rückteil (den bisherigen Spitzenreise im DXO Markt Sensor Test).
Was würdet Ihr machen? Zum DX oder FX Modell greifen und warum? Das würde mich wirklich mal interessieren.
Ganz „einfach“: beides – oder „nur“ eine D800/D600 😉
Im Frühjahr 2007 bin ich mit der D200 von Canon zurück zu Nikon. Im Herbst kam die D300 dazu, womit Rauschen auch kein Thema mehr. 2008 musste die D200 dann schließlich der D700 weichen. Was das kleine APS-C-/DX-Format angeht, bin ich (aus der Basketballhalle) vom „Gratis-1,5-fach-Telekonverter“ aber ganz klar „versaut“. Das Thema stellt sich bei D800 oder D600 gar nicht mehr. Der DX Modus der D800 liegt mit knapp 16 MP auf D7000-Niveau. Bei einer D600 wären es auch noch gut 10 MP (wie seinerzeit die D200), wenn auch die D600 einen DX-Modus bietet. Das reicht für viele Sachen. Abgesehen davon haben viele (nicht nur) DX-Objektive entsprechende Reserven, die beispielsweise problemlos den 1,2-Crop-Modus füllen. Ich kann es nur nochmal nennen (10-24 Tamron und 2,8/17-55 DX Nikkor auf der D800):
http://www.photoscala.de/Artikel/Praxistest-Nikon-D800-D800E-Teil-III-Objektivwahl
Die 24 MP der vorhandenen D3200 und „der Geister D400“ ergeben hochgerechnet einen rund 55 MP 24×36 mm Vollformatsensor. Ich möchte keine derartige D400!
Für mich bilden D700 und D800 die perfekte Kombination! Wenn ich jetzt allerdings noch kein Vollformat hätte, würde ich abwarten: wird es „nur“ die sinnvolle „D600“ oder die von der Pixeldichte überzüchtete „D400“?
Ralf
Es gibt noch einen Unterschied zwischen der 100er und der 1000er Reihe, unabhängig vom DX und FX Sensor. Ich habe die D300, mache viel Tier und auch Sport, da bringt natürlich das FX-Format Vorteile (Crop). Meine Objektive sind allerdings auch FX-tauglich, mit Ausnahme eines WW-Zooms 12-24mm, umgerechnet also rund 18mm Anfangsbrennweite.
Ich könnte natürlich jetzt, wenn es nur um Megapixel ginge, die 3200 oder die 7000 nehmen. ABER: Diese beiden sind nicht abgedichtet, das heißt: im Motocross-Staub habe ich den dreck in der Kamera, bei der 300 bleibt der draußen.
Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass auch eine D400 entsprechend abgedichtet ist, ist wohl klar, was ich nehme.
Der Vorteil einer Cropkamera wenn die Spezifikationen beinahe gleich sind? Was ist denn mit dem AF-System und der FPS? Für mich zumindest sind das zwei sehr entscheidende Kaufgründe… Und sicher auch für viele andere, die sich nicht nur für Studiofotografie interessieren.
Also in Sachen AF dürften die Kameras eigentlich identisch sein, zumindest die Modelle der gleichen Produktzyklen. Naja, aber 8 FPS sind gerade mal zwei mehr als beispielsweise bei der D800?!
DX hätte noch den „Vorteil“, dass die AF-Messfelder weiter an den Bildrand reichen. Aber ob das nun sooo entscheidend ist?
Da geb ich Dir recht. Bei DX reichen sie weiter an den Rand….
Gründe für DX gibt es auch bei der Makrofotografie. Für Outdoor zählt zudem das Gewicht. Selbst wenn die Bodys der D600 + D400 gleich viel wiegen, schlagen doch die großen FX-Optiken ordendlich zu. Rauschen wird für meinen Geschmack zur Zeit völlig überbewertet. Die wenigsten dürften ständig mit ISO über 1000 fotografieren müssen. Auf Diafilm habe ich ISO 50 – ISO 100 gekauft um hochwertige Dias zu belichten. Wenn man den ersten Tests für die D3200 liest, könnte man ohne Qualitätsverlust mindestens ISO 400 als Standardeinstellung lassen. Das ist doch schon purer Luxus.
Klar, FX hat ein Profiimage, damit fühlt man sich vielleicht professioneller.
Aber dafür wäre der Rucksack schwerer, die Optiken teurer, die Tiere weiter weg und die Makros kleiner. Der verbleibende Aspekt wäre der WW Bereich. Aber was kostet schon ein DX WW im Vergleich zu den aktuellen FX Glashaufen im WW Bereich?
Auch daran wurde gedacht… Den Anfang macht das neue Nikon 24-85 mm f3,5-4,5 Objektiv und ich bin mir sicher, dass weitere FX-Linsen folgen werden.
Ich glaube, dass die Zeiten als FX sich profimäßiger angefühlt hat vorbei sind. Gerade mit der zukünftigen D600 wird dieser Markt geradezu für alle möglich – auch im finanziellen Sinne.
Im Hinblick auf die enormen ISO-Reserven gebe ich Dir recht. Selbst die günstigen Modelle sind heute wirklich gut.
Mag sein dass für den „Normal“ Bereich preiswerte und (hoffentlich) leichtere Linsen kommen. Aber wenn ich mit meiner D300s und dem 18-200er unterwegs bin erschließen sich auch entferntere Motive.
Der Otto-Normal-Tierfotograf im Zoo kommt mit 200 mm DX schon weit. Wenn Du diese gefühlten 300 mm mit FX abdecken willst wird der Rucksack richtig schwer und das Konto richtig leer 😉
Radreise, Motorradreise, Rucksackwanderung – da sind die Möglichkeiten vom Volumen und Gewicht sehr eingeschränkt.
Wenn wir zum Wildlife wechseln, ist es für einen Normalverdiener kaum möglich an die benötigte Brennweite mit FX zu kommen.
Übrigens bin auch ich sehr gespannt auf die D600, bin mir aber sicher, dass ich mehr verlieren würde als ich gewinne.
In der Tierfotografie bist du natürlich besser mit DX dran…. Hier kommt ja noch die Brennweitenverlängerung durch den Crop Sensor zum Tragen.
Bei DX/FX fragt sich primär, wie oft ich mit offener Blende fotografiere; auf gleichen Schärfeverlauf gebracht sind die Unterschiede keine Prinzipiellen mehr, sondern nur noch die Auslesefehler – und die hat Exmor recht gut unter Kontrolle. Da kommts dann wieder mehr aufs Drumherum als auf das Sensorformat an sich an.
Eine D800E neben einer D400 würden sich imo gut in meiner Tasche vertragen… 😉
Es ist sooo gemein: Seit Jahren dasselbe Spiel; immer wieder neuere Modelle und ich stehe vor der Frage, ob ich mit meinem Oldtimer D200 überhaupt noch fotografieren darf. Doch bereits damals ahnte ich es schon an der Kasse: Bin ich hier raus, dann ist mein Neuerwerb schon alt.
Vielleicht sollte ich ja den ganzen digitalen wahnsinn in die Bucht stellen und ausschließlich analog mit „Vollformat“ und F100 arbeiten. Immerhin hat das ja auch seinen Reiz, die Bilder werden vllt. durchdachter und in der Dunkelkammer kamen mir oft die besten Gedanken.
Aber ich weiß jetzt schon: DAS mache ich eh nicht – ich werde weiterhin auf neuere Hardware schielen und mich über meinen nächsten Neuerwerb besser jetzt schon ärgern … denn auch der wird hinter der Kasse schon altern.
Eins aber bleibt beständig: Fotografieren ist einfach schööööön – wenn man sich nicht zu sehr von der Hardware ablenken läßt 😉
lg
Holger, der Wupperphotograph
Zur Zeit fotografiere ich mit einer D300 (schon langsam in die Jahre gekommen). Da ich vor allem Sportfotografie (Autorennsport) betreibe, warte ich schon lange auf die D400. Für mich macht es des Cropfaktor wegen sehr sinn, im DX Format zu fotografieren. Meine Linse, 70-200 2.8 würde im FX Format nicht reichen. Ich bräuchte dazu ein 400 mm Objektiv. Unmöglich ohne Stativ zu fotografieren (Gewicht) ohne lange Ärme zu kriegen, vom Preis wollen wir mal gar nicht reden.
LG Torsti :lol